Hundesprache – eine Kommunikation der etwas anderen Art

Den eigenen Hund verstehen

Englisch, Italienisch oder auch Hündisch – Sprachen zu verstehen, erfordert viel Fleiß, Ausdauer und birgt doch auch immer wieder kleinere und auch größere Missverständnisse. Auch die Hundesprache ist dabei keine Ausnahme. Denn unsere Hunde zu verstehen und deren Körpersprache richtig zu deuten ist wesentlich schwieriger als man vielleicht im ersten Moment meinen möchte. So umfasst auch die Hundesprache Potenzial für Missverständnisse und tatsächlich auch gewisse Mythen, die sich hartnäckig halten. 

Die Körpersprache unserer Hunde

Mit dem eigenen Hund zu reden gehört für uns Hundehalter*innen oftmals zum gemeinsamen Alltag dazu. Der Wunsch, der Vierbeiner könnte antworten, ist dabei bestimmt schon das ein oder andere Mal aufgekommen. Statt vieler Worten und langer Reden ist aber die Körpersprache unserer Hunde die wichtigste Form der Hundesprache. Eine Kommunikation, die doch so viel mehr ist als ein wedelnder Schwanz oder angelegte Ohren.  

Wunderwerk Hundesprache

So kommunizieren unsere Hunde sehr fein und nutzen in der Hundesprache alles, was ihnen körperlich gegeben ist. Ihre Muskeln, Haut bzw. Haare, ihre Augen, den Mund, die Rute, die Körperstellung, den Körperschwerpunkt und noch vieles mehr. Die Körpersprache unserer Hunde ist also wahrlich ein Wunderwerk und schon im frühen Hundealter lernen unsere Vierbeiner die feinen Nuancen zu deuten. Gerade durch die rassebedingten Unterschiede im Körperbau kommt es aber auch unter Hunden zu Missverständnissen und Fehlinterpretationen. Wenn also bereits unsere Vierbeiner hin und wieder über ihre eigene Kommunikation stolpern, wie sollen wir Menschen dann die Hundesprache verstehen?  

Hinweis: Auch Hunden ist es nicht angeboren, sich untereinander blind zu verstehen. So dürfen junge Hunde und Welpen auch lernen, was gewisse Singale und Verhaltensweisen bedeuten und wie sie sich daraufhin verhalten können. 

Wuff, wuff, was? - Das weit verbreitetste Missverständnis in der Hundesprache 

Die Hundesprache hält in der Tat weitaus mehr bereit, als die gängigen Medien es erscheinen lassen. Unsere Hunde kommunizieren sehr subtil und ein Großteil ist für uns Menschen kaum sichtbar bzw. erfordert eine entsprechende Schulung. Wie bei anderen Sprachen lernt man auch in der hündischen Kommunikation nie aus und so kommt es immer wieder zu grundlegenden Missverständnissen in der Hundesprache. Das wohl am weitesten verbreitete?

Ein lachender Hund. Super süß, oder nicht? Offener Mund, zugekniffene Augen, angehobene Mundwinkel. Gesichtszüge, die wir Menschen als Lachen verstehen und nur all zu gerne auch auf unsere Hunde übertragen. Vermeintlich zusehen in unterschiedlichsten Bildern, kommuniziert in zahlreichen Medien und trotzdem eine gänzliche Missinterpretation der Hundesprache. Statt einem vermeintlichen Hundelächeln zeigen die Hunde tatsächlich ein klassisches Stressgesicht. Oftmals ausgelöst durch die für unsere Hunde anstrengenden Shooting Situationen. Auch Hitze oder Wärme kann für den Hund ein Stressor sein und so können Bewegung in der Sonne oder hohe Temperaturen dazu führen, dass wir bei unseren Hunden ein Stressgesicht erkennen. So deuten zugekniffene Augen, eine angespannte Zunge und ein weit geöffnetes Maul womöglich darauf hin, dass dem Hund zu warm ist oder er erschöpft ist. 

Merkmale und Signale eines gestressten Hundes

Entgegen der weit verbreiteten Annahme lächeln uns hier also keine Hunde entgegen, aber woran kann man denn einen gestressten Hund erkennen? Tatsächlich gibt es klassische Merkmale, die ein Stressgesicht bei Hunden charakterisieren:  

  1. Weit aufgerissene oder zusammengekniffene Augen 
  2. Angespannte Gesichtsmuskeln
  3. Weit offener Fang, lange Maulspalte, man sieht Backenzähne
  4. Angespannte Zunge, biegt sich wie ein Löffel nach oben 
  5. Nach hinten angelegte oder aufgerichtete Ohren 

Diese Merkmale können von Hund zu Hund leicht variieren und müssen nicht immer gleichermaßen ausgeprägt oder vorhanden sein. Deshalb ist es sehr hilfreich, den eigenen Hund in unterschiedlichsten Situationen und Erregungsleveln zu beobachten. Dadurch können wir ein besseres Verständnis dafür entwickeln, an welchen Merkmalen man die Körpersprache des eigenen Hundes am besten deuten kann und die Augen für die individuelle Hundesprache schulen.

Weitaus mehr als Ansichtssache - Unsere Hunde verstehen lernen

Denn auch wenn es für uns Menschen auf den ersten Blick nicht direkt sichtbar oder verständlich ist, geben unsere Hunde uns durch die Körpersprache klar zu verstehen, was sie uns sagen möchten. Dabei kommunizieren unsere Hunde generell lange Zeit sehr deeskalierend bevor sie tatsächlich in einen Konflikt gehen. Und auch wenn das individuelle Verhalten unserer Hunde zwar durch vorherige Erfahrungen, die Genetik und die Umwelt beeinflusst wird, ist die gesamte Hundesprache auf diese Deeskalation ausgerichtet. Wird die Kommunikation unserer Hunde jedoch über längere Zeit übergangen, nicht bemerkt oder berücksichtigt, werden auch unsere Vierbeiner vehementer in ihrer Sprache. Die Körpersprache unserer Hunde richtig zu deuten und Hundesprache zu verstehen ist somit für unseren Alltag und das Zusammenleben mit dem eigenen Vierbeiner wirklich wichtig, ein kontinuierlicher Prozess und weitaus mehr als nur persönliche Ansichtssache. 

Du möchtest deinen Hund besser verstehen, in die Tiefen der Hundesprache einsteigen und sowohl die Grundlagen als auch die Feinheiten der Körpersprache von Hunden kennen? Dann möchten wir dir gerne unsere beiden Webinare zur Körpersprache ans Herz legen:

Die passenden Webinare zum Thema:

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